Die ZZR-600 Community

Hallo zusammen,

mein Bremspedal ist leicht nach unten ausgerichtet und ich muss entsprechend zum betätigen des Pedals
tiefer "reintreten".
Gibt es eine Möglichkeit das Pedal höher auszurichten?
Gedacht hatte ich, das eine Verzahnung vielleicht das Pedal hält und man es einfach abzieht und anderst wieder
fest macht. Leider keine Verzahnung.
Oder ist da was anderes im Argen?
Bremszeitpunkt ist recht spät.
Bremsscheiben und Beläge sind In Ordnung.

Grüße Jörg

Hallo Jörg,

Zustand in unbetätigter Stellung:
wenn du dir eine Grade Linie von der Fußrastenauflage nach vorne denkst (ggf. Wasserwaage auflegen), sollte die Pedalfläche ca. 55mm unter diese gedachten Linie stehen - das wäre dann die Werkseinstellung. Von dieser Stellung aus läst sich das Pedal dann ca. 20mm herunter drücken bis du den Druckpunkt erreichst.

Vom Bremspedal geht über ein Gabelgelenk ein Bolzen Richtung Bremszylinder, an diesem lässt sich der gewünschte Abstand einstellen.
Um das Pedal höher zu bekommen müsstest diesen dann etwas heraus drehen.

hier wirds gezeigt - unter Punkt 5. für das Bremspedal:
https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... instellen/

Hallo,
schon mal Danke für die Antwort.
Werde morgen mal nach dem Bolzen schauen und etwas weiter heraus drehen.
Grüße
Jörg

Ps.: Gefühlt ist der Druckpunkt tiefer als ca.20mm

eagle1970 hat geschrieben:...Ps.: Gefühlt ist der Druckpunkt tiefer als ca.20mm

Dann wäre mal Kontrolle der Bremsflüssigkeit (Alter) und Entlüften angesagt!

Hm, geht das vorne an der Bremspumpe eigentlich auch?

silverblack hat geschrieben:Hm, geht das vorne an der Bremspumpe eigentlich auch?

Nein. Da hast du das Stellrad am Hebel. Groß, rund uns silber. Solltest du schon mal gesehen haben.

Der war gut

Aber mal in ernst. Hab am WE meine Bremse fertig gemacht. Bremst auch - kann auf dem Vorderrad anhalten. Aber der Druckpunkt ist mir zu nah am Lenker.

Ich bin nun schon 4 Jahre nicht mehr gefahren aber das hat mich auch vorher an der Maschine immer genervt. Wenn ich mit dem Silbernen Rädchen die Einstellung „kurze Finger“ wähle kann ich immer noch auf denn Vorderrad anhalten - aber dann berührt der Bremshebel den Gasgriff.

Viele Grüße
Matthias

silverblack hat geschrieben: Aber mal in ernst. Hab am WE meine Bremse fertig gemacht. Bremst auch - kann auf dem Vorderrad anhalten. Aber der Druckpunkt ist mir zu nah am Lenker.

dann ist dein System zu weich.
Stahlflex? Muss sein. Ansonsten mit den Gummischläuchen, wahrscheinlich auch schon sehr alt, die Erklärung für weich.
Neue Bremsflüssigkeit.
Sauber entlüftet.

Wenn es dann noch immer gefühlt zu weich oder zu spät ist, wird es komplizierter.
An so einem Fall hab ich auch schon einmal gesucht. Am Ende waren es die Dichtungen an den Bremskolben im Bremssattel.Die sind übertrieben dargestellt, quadratisch. Bei mir waren sie schon rund und haben das Problem verursacht.

Hm,
Weich eigentlich garnicht. Knackig fester Druckpunkt.

Stahlflex neu,
Bremsflüssigkeit neu,
Luft ist raus,

Die Kolben hatte ich 2009 mal neu abgedichtet. Dichtungen kamen damals aus dem Zubehör. Vielleicht ist das Problem ja tatsächlich dort zu suchen.
Oder ich bin zu pingelig. Der TÜV Prüfer war gestern begeistert von der Bremsleistung...

Vielleicht zerlege ich die Dinger doch noch mal...

Danke

Ne gut eingestellte, technisch einwandfreie Vorderradbremse reagiert nach gefühlten 5mm Hebelweg, dann sollte auch der Schalterklick zu hören sein. Nach gefühlten weiteren 5mm beißt sie. Weiter kommt man am Hebel nur mit ordentlich Kraft, ohne jedoch die Bremswirkung weiter zu erhöhen... so mal als Richtschnur...

Na - den schalterklick habe ich nach 5mm - aber dann ist noch bestimmt 2 - 3 cm Platz. Dann kommt der Druckpunkt und dieser selbst hat nicht mehr als 5mm.

Du schreibst - gut eingestellt - aber an der Vorderradbremse lässt sich wohl nix einstellen...

Ich glaube ja fast an den Tip vom Ralf...

Oppa hat geschrieben: Nach gefühlten weiteren 5mm beißt sie. Weiter kommt man am Hebel nur mit ordentlich Kraft, ohne jedoch die Bremswirkung weiter zu erhöhen

Das halte ich eher für ein Gerücht Oppa. Wenn du nach nur 5mm nach dem Klick, deine volle Bremswirkung haben solltest und danach auch nicht mehr viel kommt, dann glaube ich , ist das fahren sehr unschön . Denn eine Dosierung der Bremse sollte ja nicht nur auf 5mm Weg statt finden. Oder Ankers du bei jeeeeder Bremsung ?
Je schneller du fährst, desto mehr Kraft musst du auf die Bremskolben geben um gut abbremsen zu können. Bis zu dem Punkt wo das Vorderrad blockiert....

du schreibst "Luft ist raus"....
Wie hast du entlüftet? - denn deiner Beschreibung nach hast du immer noch Luft im System!
Ich hab mich früher auch immer schwer getan die Bremse ordentlich zu entlüften, gerade bei älteren Maschinen ist das mitunter ein Gedultsspiel.
Probleme bereiten hier oft die originalen Entlüftungsschrauben weil diese am Gewinde nicht mehr richtig dichten und beim entlüften an dieser Stelle dann doch wieder Luft ziehen wenn man da nicht wirklch penibel zu 150% an die richtige Reihenfolge hält.

Ich kann nur jedem diese Stahlbus-Entlüfterschrauben empfehlen, einfacher geht's nicht

Entlüftet habe ich mit ner Unterdruckpumpe - zur Kontrolle noch mal mit der herkömmlichen Methode „Marmeladenglas“.
Das Theater mit dem Gewinde kenne ich bei mir nur von hinten. Da muss ich mit der Entlüftungsschraube sehr gefühlvoll umgehen.
Vorne kamen nach entlüften weder mit der Unterdruckpumpe und mit der „Marmeladenglasmethode“ keine Bläschen mehr. Der Druckpunkt selbst ist hart und knackig... Wir werden sehen. Ich werde mir nochmal die Zylinder vornehmen - diesmal mit nem originalen Manschettensatz...
Diese Stahlbusteile sind ja echt nett aber 25EUR pro Stück... sicherlich daran sollte es nicht scheitern aber ich faß den Spaß doch nur alle 1 - 2 Jahre an.

strandmicha hat geschrieben:...ist das fahren sehr unschön... Je schneller du fährst, desto mehr Kraft musst du auf die Bremskolben geben um gut abbremsen zu können... Bis zu dem Punkt wo das Vorderrad blockiert....

alles Training, Gefühl und entspanntes Herangehen. Will mich jetzt nicht auf den letzten Millimeter festlegen, aber schau mal den Rennprofis zu, wenn sie mal die Bremshebel in Nahaufnahme zeigen. Das ist lockeres "Titschen" und kein handfestes "Durchziehen", und dabei "ankern" die von 300km runter mit dem Hinterrad in kontrollierter Schwebe oder slidend und auf einer Bremsstrecke, auf denen andere das Essen von vorgestern noch kübeln würden. Dabei haben die Bremsscheiben und Beläge wie Gift und Klebeschlappen drauf und nicht unser popeliges 08/15-Zeug.

Also ich versuche, meine Bremse immer 1-Finger-tauglich zu machen, Typ 'System rohes Ei'!