can2abi hat geschrieben:Tatsächlich passiert es am Anlasser, das der Magnet,der die Klaue vom Anlasserritzel auf den Motorritzel drückt auch mal durch rost!!oder Kohle ablagerungen oder feuchte mit anschließendem langen stehen, gerne mal hängen bleibt....
Folgendes passiert, wenn man den kleinen Anlasserknopf drückt:
Ein Relais wird geschaltet, diese gibt Strom an den Magnet(Anlasser) dieser schiebt den Anlasserritzel auf den (meistens) Schwungscheibenritzel,
bei dieser Vorwärtsbewegung wird auch gleichzeitig ein Kontakt geschlossen, der den Strom von der Batterie direkt zum Anlassermotor gibt.
Da dieses dann etwas verzögert geschieht, läuft der Anlasser auch erst, wenn der Anlasserritzel auf dem großen liegt.
Tja, falsch ist es nicht, was Du schreibst, hat aber mit einer ZZR genau nichts zu tun. Genau genommen
nicht mal mit den meisten Moppeds. Das ist nämlich die Methode, wie Autoanlasser, jedenfalls die meisten, arbeiten. Und Autoanlasser gibt es nur bei den Boxer-BMW und den Moto Guzzis. Hätte Dir eigentlich beim Schreiben auffallen müssen, oder wo verortest Du die Schwungscheibe?
Der Anlassermotor ist bei der ZZR, wie bei den allermeisten anderen Moppeds, ein äußerst einfacher Gleichstrommotor, auf dessen Achse ein kleines Ritzel sitzt. Elektrische Anschlüsse hat der Motor einen, bei manchen Motoren auch zwei. Einer der beiden oder aber das Gehäuse des Anlassermotors liegen direkt an der Fahrzeugmasse. Bei der ZZR gibt es nur einen und der geht direkt an einen Magnetschalter. Diese Leitung ist sehr dick.
Wenn man auf das "Knöpfchen" drückt, passiert folgendes: Durch den Druck wird ein Stromkreis geschlossen, der einen Elektromagneten im Anlassermagnetschalter zum Anziehen bringt. Dadurch wird ein zweiter Stromkreis geschlossen, denn der Magnet zieht eine riesige Kupferplatte gegen zwei Kontakte. Es entsteht eine direkte Verbindung zwischen Batterie und Anlasser. Jetzt läuft der Anlasser, jedenfalls wenn alles gut geht. Das kleine Ritzel am Ende des Anlassers treibt eine Fliehkraftkupplung an, die den Motor andreht, wenn der Anlasser läuft.
Gern genommene Fehler bei der Anlassermimik bei Motorrädern: Leere Batterie; - für beliebige Werte von leer! Wenn man nämlich auf das besagte Knöpfchen drückt, passiert Grusseliges, jedenfalls aus elektrischer Sicht. Der durch das Knöpfchen geschlossene Stromkreis zum Magnetschalter zieht die große Kupferplatte im Inneren an zwei Kontaktplatten und schliesst damit den Stromkreis: Batterie - Magnetschalter - Anlasser - Batterie. Der Anlasser hat eine Leistung von ungefähr 1 KW! Hat die Batterie eine Spannung von 14,2 Volt, fliessen rund 70 Ampere Strom durch die Kabel des Anlassers und würden bei Dauerbetrieb glatt verglühen! Ist die Batterie gut, fällt die Spannung auf etwa 9 Volt ab. Ist die Batterie nicht gut oder leer, bricht die Spannung soweit ein, dass der Magnet im Anlassermagnetschalter abfällt. Der Stromkreis zum Anlasser ist dann unterbrochen, die Spannung in der Batterie steigt wieder an, der Magnet zieht wieder an, die Spannung fällt wieder ab... und so fort. Macht klack, klack, klack.
Die dicke Platte im Magnetschalter hat es nicht gerade leicht: Noch bevor die elektrische Verbindung durch Kontakt hergestellt ist, schlägt ein Funken über. Der verändert die chemischen Eigenschaften des
Kupfers an der Kontaktstelle. Damit der Stromkreis trotzdem geschlossen wird, muß die Platte mit Schmackes angeknallt werden! Streichelt sie nur sanft die Kontakte, kann es sein, dass der Stromkreis nicht geschlossen wird. Heisst: Die Spannung in der Batterie reicht noch, den Magnetschalter zu bewegen, aber wegen der Verschmutzung der dicken Kontakte reicht es nicht mehr: Macht klack, sonst nichts.
Auch immer wieder beliebt: Batterie ist gut und voll, Druck aufs Knöpfchen: Klack und Stille. Anziehen der Pole an der Batterie ändert nichts, da ist der Kontakt gut. Masseverbindung zum Motor prüfen. Was heisst, dass man die Verbindungen lösst, säubert und neu anzieht. Zwischen dem Kabel und dem Motor spielen sich, während der Strom fliesst, elektrochemische Vorgänge ab, die das Aluminium des Motors von elekrisch leitend zu nicht leitend umwandelt. Diese Schichten sind sehr dünn, verursachen aber einen grossen Widerstand, wenn der Strom, wie beim Anlasser, sehr gross ist.
Bei der ZZR gibt es noch eine Fehlerquelle: Der Kontakt zum Anlasserschalter wird über einen zweiten
Magnetschalter geschaltet. Da kommt es gerne zu Mängeln an den Steckern. Kann sein, man hört das Klacken, - mehr ein Klicken, - des Relais, aber das eigentliche Anlasserrelai zieht nicht mehr an. Abhilfe: alle Kontakte säubern. Grundsätzlich mal merken: Jeder Kontakt kostet zwischen 0,2 und 0,5 Volt Spannung! Das ist unabhängig vom Stromfluss und hat mit den Halbleitereigenschaften der Materialien an der Kontaktstelle zu tun. Fast wie immer, so auch bei Anlassermalesche: Wenn Batterie gut, Kontakte prüfen: Sind die Kabel noch richtig fest an den Steckern? Dann säubern, alle, gründlich.
Hth
oxtorner