Die ZZR-600 Community

Hallöle! Hatte vor ein paar Tagen meine beiden Bremssättel Vorn, die durch lange Draussenstandzeit beim Vorbesitzer heftigst festgegangen waren, abgebaut & und zumindest schonmal äußerlich grundgereinigt. Leider aber sind bis jetzt die Kölbchen der beiden vorderen Sättel auch mit ausgebauten Belägen weder mit der Bremzylinderpumpe (natürlich noch mit Bremsflüssigkeit drin!) noch nach dem ablasssen der alten Plörre mit Druckluft raus zu bewegen gewesen. Das heißt einige der insgesamt acht Kölbchen kamen -nicht- raus und blieben in den Laufbuchse stecken..!:-(
Meine Frage dazu: Wie bekomme ich die restlich fest steckenden Kolben denn nun herraus, ohne diese zu beschädigen..?
Weil mit einer Kombizange bekäme ich das minimal raus stehende restliche Kolbenhemd der Problemkolben vielleicht noch gerade eben so zu packen. Dann wäre dieser Teil der Lauffläche aber auch unwiederbringlich vermackt u. beschädigt. Das möchte ich natürlich vermeiden. Denn erst danach wäre die Möglichkeit gegeben, einmal alle verharzten Laufbuchen und Bremskolben richtig grund zu reinigen und damit von allen alten festgebacken Rückständen zu befreien. So könnten die die bereits angeschafften neuen Dichtungsgummis anschließend verbaut werden um die gereinigten & geschmierten Kolben erneut ein zu setzen! Ansonsten bliebe mir ja nur der sehr kostenintensive Gang in die nächst gelegene Werkstatt. Und genau das wollte ich vermeiden!
Hat jemand einen Tip, auf welchem anderen Wege ich diese nun noch fest sitzenden Kolben aus den Sätteln heraus bekommen könnte, ohne sie zu ruinieren..? Viele Grüße.

Einweichen mit Rostlöser wäre doch eine Lösung.

Danke Dir, Zauberer!
Vorgestern Abend hatte ich intuitiv wie ich nunmal bin, genau das bereits mit WD40 getan. Die Teile hatten nun zwei Tage Zeit, sich mit dem Material voll zu saugen! Ich will heut Abend nochmal in meinen Arbeitsraum gehen um zu prüfen, inwieweit die fest sitzenden Kolben nun hoffentlich ein wenig beweglicher geworden sind.
Werde dann wieder berichten!

falls das immer noch nichts hilft würde ich den Gedanken mit der Druckluft nochmal verfolgen, ich weiß ja nicht mit wie viel BAR du ran gehen kannst - zur Not gibts immer jemand mit nem "besseren" Kompressor, natürlich unter berücksichtigung des nötigen Eigenschutzes

nachdem die Flüssigkeit schon draußen ist sehe ich persönlich keine anderen Möglichkeiten um das ganze unbeschädigt rauszubekommen

Novacaine hat geschrieben:falls das immer noch nichts hilft würde ich den Gedanken mit der Druckluft nochmal verfolgen, ich weiß ja nicht mit wie viel BAR du ran gehen kannst - zur Not gibts immer jemand mit nem "besseren" Kompressor, natürlich unter berücksichtigung des nötigen Eigenschutzes

Moin,
heisst es nicht immer, man soll nicht an den Bremsen basteln, wenn man nicht weiss, was man tut? Denkt denn keiner von euch an die Kinder?

Im Ernst: Mit Druckluft zu versuchen, Bremskolben auszutreiben, ist genau so genial, wie sich vor der Lecksuche an der Gasleitung erst mal eine Kippe anzuzünden! Man bekommt nämlich eine ziemliche grosse Luftmenge in den Zylinder, die, wenn der Kolben dann kommt, diesen mit enormer Wucht heraus schiessen lässt. Prinzip Druckluftwaffe! BTDTNT.

Novacaine hat geschrieben:nachdem die Flüssigkeit schon draußen ist sehe ich persönlich keine anderen Möglichkeiten um das ganze unbeschädigt rauszubekommen

Gibt es aber. Alle Kolben wieder einsetzen und diejenigen, die gängig sind, blockieren. Harthölzklötze oder Aluplatten, die man so zurecht schneidet, dass nur die Kolben blockiert werden, die gängig sind. Entlüfterschraube raus. Dann nimmt man eine Fettpresse, möglichst mit flexiblem Schlauch und schraubt da ein für das Bremsschlauchgewinde passenden Anschluss dran. Darauf schraubt man den Bremssattel und pumpt ihn mit Fett voll bis es aus der Entlüftungsbohrung kommt. Dann die Entlüftungsbohrung verschliessen. Weiter pumpen, irgendwann bewegen sich die Kolben! Entsprechende Fettpressen schaffen gut 10 bis 15 bar Druck, dass muss ein Kompressor erstmal bringen. Klar, wenn es mehrere feste Kolben gibt, müssen die, die sich anfangen zu lösen, auch blockert werden. Fett natürlich hinterher entfernen.

Axo, so blockierte Kolben, die harte Maßnahmen erfordern um ausgebaut zu werden, wieder verwenden zu wollen, ist ambitioniert. Klar, wenn man über eine eigene Galvanikanlage verfügt, dann geht eine Menge...

So long
oxtorner

Die Zeit und Aufwand würd ich mir sparen. Es gibt doch genug Schlachtmaschinen. Da sind bestimmt auch ein paar gute Bremszangen für schmales Geld dabei.

oxtorner hat geschrieben:

Novacaine hat geschrieben:falls das immer noch nichts hilft würde ich den Gedanken mit der Druckluft nochmal verfolgen, ich weiß ja nicht mit wie viel BAR du ran gehen kannst - zur Not gibts immer jemand mit nem "besseren" Kompressor, natürlich unter berücksichtigung des nötigen Eigenschutzes

Moin,
heisst es nicht immer, man soll nicht an den Bremsen basteln, wenn man nicht weiss, was man tut? Denkt denn keiner von euch an die Kinder?

Im Ernst: Mit Druckluft zu versuchen, Bremskolben auszutreiben, ist genau so genial, wie sich vor der Lecksuche an der Gasleitung erst mal eine Kippe anzuzünden! Man bekommt nämlich eine ziemliche grosse Luftmenge in den Zylinder, die, wenn der Kolben dann kommt, diesen mit enormer Wucht heraus schiessen lässt. Prinzip Druckluftwaffe! BTDTNT.

So long
oxtorner

Ich habe den Eigenschutz nicht ohne Grund erwähnt



Die Idee mit der Fettpresse ist gut, wie bekommst du das Fett dann wieder Restlos aus dem Bremssystem?

Da nimmst du ne Dose Bremsenreiniger und spühlst alles richtig durch!

Das mit der luft ist die normale vorgehensweise in der werkstatt,haben wir schon vor 30 jahren so gemacht.
Stück holz in zange legen damit der kolben nicht beschädigt wird und nicht wegfliegt,nippel rausschrauben und los gehts.Mann muss evt etwas länger reinblasen und dann kommt der schon mit sattem plopp.
Selbstredend sollte man die griffel da nicht zwischenhalten sonst tuts sehr weh
Man nimmt kein hartholz und alu schon garnicht sondern holz was "weich ist" damit der kolben nicht beschädigt wird.
Übrigens sind 10 bar 10 bar egal ob mit fett oder druckluft wenn du 10 bar auffem pillemann hast kannst du das auch so machen...ergebnis ist das gleiche Galvanik??? ....brauchste auch nicht sondern läppleinen um den kolben vorm einbau damit abzuziehen,sind danach noch riefen zu sehen ...müll.
Wenn das mit kompressor und ca 8 bar nix wird schmeiss weg das ding ist grütze dann.
Es wurde aber ja schon gesagt 1.ohne das man weiss was man tut sollte man grundsätzlich die finger von der bremse lassen und 2. gebrauchte sättel gibts für die ZZr für eiergeld.
Für den zusammenbau solltest du in zb ATE bremsenpaste investieren die bekommst du im fachhandel und ist besser als bremsflüssigkeit.
Fett im bremssattel????? finde ich schlicht unglaublich
Edit..
Da ja schon kolben raus sind müssen die natürlich weider rein und mit holz arretiert werden.....da darfs dann auch etwas härter sein,es ist übrigens nicht schlimm wenn die wieder etwas rauskommen hauptsache das system ist dicht damit der druck auf die festen kolben wirken kann.....die natürlich nicht arretiert werden dürfen

um das abzuschließen:

ich fixiere den festen kolben immer mit einem drumrumgewickelten küchenhandtuch, somit ploppt er nicht schnell raus, sondern ich kann das dosieren

So liebe Leute Danke erstmal für all eure netten und engagierten Tipp´s.http://www.zzr-600.org/posting.php?mode ... 17&t=11894#" onclick="window.open(this.href);return false;
Hatte gestern Abend meine Vermutung bestätigt bekommen..!
Der Bock hatte beim Vorgänger wohl doch länger draussen gestanden,
als zugegeben.
Dann zieht die Bremsflüssigkeit ordentlich Wasser, da sie ja hygroskopisch ist,
und das führt dann zu diesen üblen Korosionserscheinungen,die mit diesen
korodierten verbackenen Oberflächen die Probleme bereiten.
Denn es waren einige festsitzende Kolben auch mit Druckluft mit 11-12 Atü nicht zu bewegen.!
Trotz Oxtorners Tip, die "gängigen Kolben" zu blockieren..! So ein riesen Aufwand..Puh.!
Hab mich nun für den Austausch der Sättel gegen gute Gebrauchte von ´nem
Garagenfahrzeug mit wenig Kilometern entschieden. 42,- Euronen, mit noch fast neuen Belägen
für beide inkl. Versand, da soll man nich meckern können.!?Der Verkäufer hatte das Möpi wegen Kolbenfresser geschlachtet. Also unfallfreie Teile. (wichtig!) Und wenn Ihr bedenkt, was ein Satz
Dichtungsringe (52,-) oder Neue Beläge (um die 20,- )kosten, dann is das mehr als OK.!
Jetzt muß ich wohl auch noch ein Dichtungssatz für den oberen Hauptbremszylinder anschaffen,
da die "Bremspumpe" ebenfalls Ihren Dienst versagt hat. Hoffe nur die ganze Schose irgendwie unterhalb des Flüssigkeits-Reservoirs auseinander zu bekommen, denn da is nix zum öffnen zu sehen.
Nehme an, die Bremskolben-Stange da wo der Bremshebel drauf drückt, einfach aus dem Schacht
herraus zu ziehen ist. "Learning by Doing" falls ihr versteht was ich meine.
Tja der Bremsen-Job is nich zu unterschätzen. Schließlich sind es sicherheitsrelevante Anbauteile
die über LEBEN & TOD entscheiden können. Da sollte man 100 % sauber arbeiten & nirgends sparen,
wenn die ganze Baugruppe wieder tippi-toppi sauber laufen soll.
Euch allen bis auf weiteres fette Grüße, wenn alles fluppt, werde ich wieder berichten.
Bekömmliches Wochenende

Kawandi hat geschrieben:...Tja der Bremsen-Job is nich zu unterschätzen. Schließlich sind es sicherheitsrelevante Anbauteile
die über LEBEN & TOD entscheiden können. Da sollte man 100 % sauber arbeiten & nirgends sparen,
wenn die ganze Baugruppe wieder tippi-toppi sauber laufen soll...

Du sagst es, von daher würde ich dann auch den Hauptbremszylinder und wenn du schon dabei bist auch die Bremsleitungen wechseln.