Oppa hat geschrieben:Bist ja vor dem Harz noch in Mette, kannst dann mal berichten oder zeigen (falls noch was übrig ist  

 ). Ok, der Angel ist jetzt für mich nicht 
der Vergleichsreifen, aber vielleicht könntest Du trotzdem mal die wesentlichen Unterschiede benennen! 

 
Hi,
in Mettet werde ich nicht auf dem PiPo fahren! Dafür hole ich mir die Metzeler Racetec RR  
 
 
Der Unterscheid zum Pirelli... hm gut.
Dazu muss ich ein bisschen ausholen, damit verstanden wird warum der PiPo3 für mich so eine Erfüllung ist.
Ich hatte ja leider im August 2013 einen Unfall bei dem mein damaliges Moped kaltverformt wurde.
Die ZZR war also das erste Moped was ich nach dem Unfall gefahren bin und mein Eigen nennen durfte.
Beim Kauf waren völlig fertige Michelin Pilot Road 3 drauf. So fertig - sowas habe ich noch nie gesehen. Das Motorrad wurde stur nur bis zu einem ganz bestimmten Punkt Schräglage gefahren - nie weiter! Also sah der Reifen aus wie die untere Hälfte eines STOP-Schildes. Fuhr sich ziemlich scheiße, hab ich auch nur ein paar Fahrten ausgehalten.
Allerdings hat das schon nicht dazu beigetragen, großes Vertrauen ins Moped aufzubauen.
Dann habe ich mir ein paar Tests durchgelesen wo der Pirelli ganz gut abgeschnitten hat. Ich glaube im Nassen war er ein Ticken besser als der Michelin PR3, weswegen ich den Pirelli genommen hatte.
Ich hatte vorher nur Tourenreifen drauf, also dachte ich mir nimmste wieder einen. Soooo groß kann der Unterschied nicht sein zwischen den verschiedenen Reifen ( 

 ).
Auf meinem ersten Motorrad, einer Yamaha XJ 600 S Diversion, gab es nur den Bridgestone BT 45 als Wahl. Alles andere was verfügbar war, war scheiße.
Auf meiner CBR 600 RR waren die Reifen vom Vorbesitzer noch relativ neu - Bridgestone BT023. Die haben auch gut getaugt, Knie ging damit zu Boden (ohne Sturz  

 ).
Also wieder einen Tourenreifen.
Leider bin ich mit dem Reifen nie warm geworden.
Die Rückmeldung war, im Nachhinein betrachtet, und mit dem Vergleich zum PiPo, eher schwammig bis kaum vorhanden. Beim Einlenken und Kurvenfahren war das Moped zwar auf einer definierten Linie unterwegs und auch keineswegs kippelig oder sonst wie Angst einflößend, aber dennoch blieben im Hinterkopf immer große Fragezeichen.
Man "spürt" das Fahren nicht so wirklich.
Schlimm wird es aber, wenn man sich an große Schräglagen traut. Der Reifen hat ja ähnlich wie die 2CT-Technik von Michelin eine andere Mischung an den Flanken.
Vielleicht hatte ich eine blöde Produktion erwischt, aber irgendwie kam es mir so vor als wäre diese weichere Flanke tatsächlich einfach nur weich in dem Sinne dass alles irgendwie schwammig wurde. 
Jede sportliche Ambition wurde im Keim erstickt, es hat mir keinen Spaß gemacht.
Das klingt alles sehr extrem, allerdings war es das auch für mich: Ich war im Begriff mich von einem Sturz zu erholen, mir diesen aus den Knochen zu fahren. Und irgendwie funktionierte das nicht. Das Zweifeln begann. Kann ich etwa kein Moped fahren? Sollte es eine 125er Chopper werden und dann nur noch zum Pendeln?
Letztendlich wollte ich das Ganze nicht auf die Reifen schieben, das wäre mir "zu einfach" gewesen. Frei nach dem Motto: Der Nichtschwimmer schiebt es ja auch auf die Badehose... 
Große Unklarheit blieb trotzdem.
Dann kam das Getting Started.  
 
 
Um sicher zu gehen dass ich den Tourenreifen nicht überfordere wollte ich richtige Sportreifen haben.
Und meine Fresse war das eine Erfüllung! Das sprichwörtliche "völlig neue Motorrad".
Jeder Grad Schräglage ist glasklar zu spüren, auch wenn die Schräglage größer wird. Wenn ich es "übertreibe" gibt der Reifen eine Extraportion an Sicherheitsgefühl - je weiter man runter geht, desto besser klebt der Reifen, so scheint es. 
 
 
Noch von dem Pirelli "betäubt" fuhr ich erstmal ganz locker und wollte nichts über"stürzen" ( hah! ....). Man kann sagen, mein Fahrstil hat sich signifikant geändert und an den Pirelli angepasst.
Erst ungefähr heute fahre ich wieder "frei". Das Knie war zwar noch nicht am Boden aber das ist jetzt nicht unbedingt mein Ziel, auf jeder Strecke im öffentlichen Verkehr mit dem Knie zu schleifen. Eine Art "Bestätigung" wäre es dennoch: Ich kann es noch/wieder!
Warum ich den PiPo jetzt so liebe ist einfach die Tatsache, dass er nicht 
zwischen mir und der Straße ist, sondern mich mit der Straße verbindet. Er gibt ein Gefühl von Sicherheit in dem Sinne, dass ich jederzeit weiß und merke was gerade passiert. Und das ermöglicht dann wiederum frei zu fahren.
Generell finde ich ist das Motorrad fahren zu einem riesigen Teil "Kopfsache". Mal abgesehen von der Blickführung.
In erster Linie Vertrauen. In das Material, also das Motorrad. Das man also ohne Sorge fährt dass sich irgendwelche Teile lockern oder sonstige technische Defekte auftreten könnten. Vertrauen in das eigene Können. 
Aber das führt hier eventuell zu weit aus  
 
 
Erstes Gehalt vom neuen Studentenjob ist gekommen und wird direkt so sinnvoll wie möglich verfeuert: die Metzeler werden bestellt  
