Springt an, geht beim Gas geben aus

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Hunv
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Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit meiner kleinen, nachdem Sie ein paar Wochen gestanden hat. Den Winter hat sie scheinbar gut überlebt, aber nun wo das Wetter eigentlich nichts anderes von einem erwartet außer zu fahren, kann ich nicht :(

Das Fehlerbild ist folgendes:
Ich ziehe den Choke und sie geht an. Soweit scheinbar alles normal und wirkt auch so. Nachdem ich dann den Choke wegnehme um loszufahren, gehen die Drehzahlen in Keller. Wenn ich dann auch noch Gas gebe, geht das ganze noch weiter nach unten, bis sie schließlich aus geht. Choke+Gas zusammen hat einen ähnlichen Effekt.
Ich hatte vermutet, dass es vielleicht an einer Zündkerze liegen könnte und habe sie alle durchgecheckt. Alle haben brav gefunkt. 3 Stück blau, eine gelb. Die gelbe habe ich ausgetauscht. Alles wieder zusammen gebaut aber leider keinerlei Änderung. Habt ihr eine Idee was das sein könnte?
Wie gesagt: Im Choke kann sie scheinbar endlos laufen. Mit Gas geht sie dann aber aus.
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TopfGold
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von TopfGold »

Servus,
das hört sich ziemlich nach dem gleichen Problem wie hier an:
Tyrat hat geschrieben:...Wollte heute losfahren starte wie immer mit Choke und Maschine läuft auch gut. Wollte dann aber Gas geben, nimmt aber nicht an und verliert Drehzahl. Nach mehreren Versuchen wollte sie gar nicht mehr laufen. Habe dann mal probiert was passiert, wenn ich Benzinpumpe betätige, dabei den Choke betätigt. Lief dann auch wieder, allerdings kein Gas angenommen. Und selbst wenn ich kein Gas gegeben habe, hat die Maschine Drehzahl verloren und ist irgendwann ausgegangen...
Da lags am versifften Vergaser...
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Hunv
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

Danke für die schnelle Antwort :)
Ich werde mir das heute Abend mal angucken.
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Zauberer
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Zauberer »

was kam bei raus beim Angucken?
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Hunv
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

Hi,

also der derzeitige Stand ist wie folgt:
Ich habe mir den Vergaser ausgebaut und dann meinem Nachbarn gegeben, da der sich damit besser auskennt als ich und ich den sonst zur Werkstatt gebracht hätte. Der hat dann einmal einen Vergaserdeckel (oder wie diese Plastikdeckel da heißen) aufgemacht und reingeguckt. Zu sehen war: ROST. Und zwar hat nicht der Vergaser selbst gerostet, sondern im Benzin war Rost, weil der Benzinfilter total "leergelutscht" war. Mir ist da beim Abbauen vom Tank ein bisschen (mehr) Benzin zurückgelaufen und das war eine richtig braune Suppe.
Mein Nachbar hat mir den Vergaser für nen Zwanni sauber gemacht und nun besorge ich mir noch nen neuen Benzinfilter und gucke mir mal den Tank an. Am Dankdeckel ist ein bisschren Rost, aber da kann das nicht alles herkommen.

So wie es derzeit aussieht, war es der Vergaser in Verbindung mit einem versifften Benzinfilter und Rost im Benzin. Definitiv kann ich das erst sagen, wenn alles wieder zusammen gebaut ist und ich mir den Tank auch nochmal angeguckt habe.
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Zauberer »

unter den Plastikdeckel ist aber kein Benzin. Darunter ist eine Gummimembran!

Nimm den Tank runter, leeren und spüle denanschließend ordentlich mit Benzin aus.

Hattest du nicht letztes Jahr das gleiche Problem.
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Hunv
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

Hi,

sorry, habe mich geirrt. ich meinte nicht den Plastikdeckel sondern den anderen. Den aus Metall ;)
Eben sagte mein Nachbar noch zu mir, dass er da ne halbe Hand voll Rost rausgeholt hat.
Ich habe eben den Tank abgebaut. Das bisschen Benzin was da noch drin war, war ganz schön versifft. Also das war schon ziemlich braun. Auf den ersten Blick konnte ich innen kein Rost finden. Nur am Tankdeckel. Da ist so ein Ring, wo der Tankdeckel selbst dran festgeschraubt wird. Da in dieser "Rinne" ist es schon etwas rostig. Aber das das für die tierische Verschmutzung darin verantwortlich sein soll... Ich weiss ja nicht.
Ich lasse jetzt erstmal den tank etwas ausdünsten bevor ich da mal mit Streichholz... äh ich meine Taschenlampe reingucke.

Im Benzinhahn war auch die braune Sosse noch drinnen. Die habe ich da auch mal rausgelassen.

Das Problem hatte ich bisher nicht. Ich hatte vor 2 Jahren mal ein Problem mit ... öhm hab vergessen wie das heisst - ich glaube Regler. Son schwarzes geriffeltes Ding, was mit der Stromversorgung zusammen hing. Da habe ich einen hier aus dem Forum gekauft und danach war auch alles wieder gut.
Ich finde es halt ziemlich merkwürdig, dass da so viel Dreck drinnen ist, weil ich den Tank in der Regel ziemlich leer fahre. 300km sind keine Seltenheit.

Naja, ich werde mal schauen, was der Blick in den Tank so mit sich bringt. Außerdem werde ich mir ein bisschen Entrostungsspray oder so gönnen um den Tankdeckel bzw. das wo der dran befestigt ist wieder sauber zu bekommen.

Wo ich gerade dabei bin: Hat jemand einen Tipp um den Schließmechanismus des Tankdeckels zu entkalken. Das Ding ist mittlerweile ziemlich schwergängig.

Gruß
Hunv
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

Sooo... Ich habe mal in den Tank geschaut und der sieht mal so gar nicht gut aus... Da sind schon ziemlich viele Roststellen drin, wo ich mich jetzt frage wie ich ueberhaupt so lange damit fahren konnte...
Wie bekomme ich den Rost da am besten und günstigsten raus?
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von zwille »

Das mit dem Rost im Tank ist ja leider kein auf die ZZR beschränktes Problem. Entsprechend gibt es da im Netz auch ziemlich viel zu, einfach mal Google anschmeißen. So Spielereien wie Kies zum Schmirgeln rein, Rostumwandler und verschiedene Versiegelungen werden sich dir präsentieren. Gibt halt viele Wege, von denen du am besten den aussuchst, den du beschreiten willst.
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mib79
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von mib79 »

Am besten hilft eine professionelle Reinigung und Versiegelung des Tanks. Alles andere ist nicht So das wahre und nicht auf Dauer..
LG Michael - Der Nachtwächter -
...immer schön geschmeidig bleiben...


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Hunv
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

mib79 hat geschrieben:Am besten hilft eine professionelle Reinigung und Versiegelung des Tanks. Alles andere ist nicht So das wahre und nicht auf Dauer..
Gibt es da einen Anbieter den du empfehlen kannst? Ich habe nicht vor 200€ dafür auszugeben. Das will die Lackiererei bei mir um die Ecke haben. Die Werkstatt macht es für 170€ aber auch das ist mir irgendwie zu viel.
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Zauberer »

geh doch mal über die Suche. Ja, sowas gibt es hier auch.
Worte : Tank Versiegelung

einige gute Treffer: z.B. von Hägar
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

Hi,

also ich habe nun meinen Tank entrostet und versiegelt und da ich mir vorstellen kann, dass der ein oder andere das auch mal machen muss (oder möchte?), hier einmal meine Erfahrungen und mein Vorgehen:

benötigtes Material:
Reine Zitronensäurepulver (benutzt: K2r Reine Zitronensäure 5x50g; gekauft bei Real)
Versiegelung (benutzt: Kreem Weiss 2k; gekauft hier: http://www.mototools.de/tankversiegelun ... duct%5D=19)
Schrauben zum Rost-Raspeln - max. Länge. 3cm! (benutzt: Spaxschrauben aus Bestand)
Balken/Bretter für Badewannen-Tank-Halterung (1x 40cm lang, 1x 50cm lang)
Einen starken und kleinen Magneten (benutzt: 1 Neodym-Magneten mit 0,5cm Durchmesser)
Einen starren Stab um den Magneten zu befestigen (benutzt: Fliegenklatschenstiel :D)
Gewebeband ("Tape") (benutzt: von Aldi)
Eine Badewanne, welche 2 Tage besetzt sein darf und gut durchlüftet ist (oder ein Ort draussen, wenn es auch Nachts warm ist und Wasseranschluss und -Abfluss hat)
3-5 Zeitungen zum unterlegen
ca. 60 Minuten Film o.ä. was man beim Tank schwenken gucken kann
1 Fön
ca. 0,5l Spiritus
Knete oder ähnliches zum Öffnungen verschließen (benutzt: Bohrlochfüllmaterial von Uhu)
Werkzeug (Schraubenzieher, Spitze Zange)
Wasserkocher und alle erdenkbaren Möglichkeiten möglichst viel Wasser möglichst schnell warm zu bekommen
Decken zum Tankeinwickeln (oder einen Tauchsieder)
1 Trichter (benutzt: Unten aufgeschnittene PET-Flasche)
1 Pinsel (wenn die Tankdeckelöffnung versiegelt werden soll)
1 Stil zum Umrühren der Versiegelung
Putzzeug für hinterher

Voraussetzungen:
Ausgebauter und getrockneter Tank mit demontierten Benzinhahn und Tankstandfühler sowie demontiertem Tankdeckel.

Vorgehen:
So, nachdem nun die Umstände geklärt sind, bin ich wie folgt vorgegangen:
Eine Woche vor einem "warmen" Wochenende habe ich zuerst die Öffnungen des Benzinhahns und des Tankstandfühlers mit Tape zugeklebt. Anschließend habe ich die Spaxschrauben (ca. 150-200 Stück) in den Tank gekippt und dann den Tankdeckel ebenfalls zugeklecbt. Die kommende Woche habe ich jeden Tag ca. 10 Minuten den Tank geschüttelt um den groben Rost zu lösen. Das macht recht viel Lärm und ist ein perfektes Armmuskeltraining :).
Als dann die zwei Tage an dem der Tank "aufgesetzt" werden sollte gekommen waren habe ich zuerst die Schrauben mit dem Magneten, der am Ende der Fliegenklatsche mit Tape festgeklebt war, wieder rausgeholt. Das geht deutlich besser, als wenn man versucht die Schrauben durch die Öffnungen rauszubekommen. Die beiden kleinen Öffnungen sind für die Mengen an Schrauben einfach zu klein und der Tankdeckel ist leider nach innen gewölbt, sodass dort eine Kante im Tank ist und die nicht einfach durch die Tankdeckelöffnung herauspurzeln können. Dabei habe ich dann festgestellt, das ich da auch nicht magnetische Schrauben reingeschüttet habe. Die habe ich dann mit Klebeband am Ende der Fliegenklatsche und durch die kleinen Öffnungen rausgeholt.
Anschließend habe ich die Schrauben abgewaschen und auf einem Handtuch trocken lassen. Beim Abwaschen kam da eine ziemlich dunkle braune bis schwarze Soße raus.
Nun habe ich den Tank gründlich mit viel Wasser ausgewaschen. Dabei kommt Anfangs nochmal viel brauens Zeug raus, was mit der Zeit klarer wird. In dem Wasser was da rauskommt ist dann auch gerne mal der ein oder andere Rost- oder Lackplacken bei gewesen.
Nachdem der Tank möglichst sauber war, habe ich die beiden kleinen Öffnungen unten verschlossen. Dazu habe ich bei der Tankfühleröffnung den Tankfühler einfach wieder reingeschraubt und beim Benzinhahn nur die Schrauben ohne Hahn reingeschraubt und das Loch mit der "Knete" zugemacht. Wer den Tankfühler braucht sollte auch die Öffnung mit der Knete verschließen. Da ich ihn nicht brauche, war mir auch egal, ob der kaputt geht oder nicht. Die Knete würde ich beim nächsten Mal mit einem Stück Bleck o.ä. kombinieren. Das Verschließen der Tankfühleröffnung habe ich erst mit dem Tankfühler gemacht, als das Loch undicht wurde und ich schnellstmöglich eine Lösung brauchte. Bedenkt also bei der Auswahl des "Verschlussmaterials", dass auf dem Loch später das Wasser mit etwas Druck drauf lastet und das das Zeug hitzebeständig ist, da das Wasser dadrin sehr heiss sein wird.
Nachdem ich die Löcher verschlossen habe (Tankdeckelöffnung weiterhin offen!), habe ich den Tank in die Halterung eingebaut. Anschließend habe ich mir aus einer PET-Flasche einen Trichter gebaut, da ich keinen anderen hatte.
Bild

Jetzt habe ich 3 der 5 Tüten Zitronensäure in den Tank gekippt. Die anderen 2 habe ich später reingemacht.
Nun habe ich meine Wasserkocher und die vier größten Töpfe, dich ich habe, mit Wasser gefüllt und auf den Herd/in die Halterung gestellt und voll aufgedreht um möglichst schnell möglichst viel Wasser heißes zu bekommen. Es ich wichtig, dass das Wasser heiß ist, da dann die Zitronensäure am Besten mit dem Rost reagiert und diesen auflöst. Nachdem durch die vier volle-Kanne-Herdplatten meine Sicherung rausgeflogen ist, weil ich mir parallel im Backofen auch noch Brötchen gemacht habe, habe ich mit 3 Herdplatten weitergemacht. Nach und nach habe ich dann das heiße Wasser durch meinen improvisierten Trichter in den Tank gekippt. Nachdem der Tank ca. halb voll war, habe ich auch die anderen beiden Päckchen Zitronensäure dazugekippt und den Tank ganz aufgefüllt. In den Wartezeiten, in denen die nächste Ladung Wasser wieder aufgekocht wurde, habe ich den Tank in eine Decke eingepackt, damit der Tank nicht schneller als nötig auskühlt. Wer einen Tauchsieder hat, kann sich das sparen. Man muss nur darauf achten, dass der Tank immer auf Temperatur bleibt.
Als der Tank dann voll war, habe ich ihn komplett (inkl. Tankdeckelöffnung) in diverse Handtücher gewickelt und 24h stehen lassen. Beim kontrollieren nach ca. 2 h war der Tank noch so heiß, dass ich mir fast die Flossen verbrannt habe. Durch die ca. 5 Lagen Decke ist der Tank sehr gut isoiert gewesen.
Nach 24h habe ich den Tank ausgewickelt und er war noch immer lau warm. Anschließend wurde der Tank entleert. Das Zitronensäurewasser kann einfach in den Ausguss. Schließlich wird es ja auch als Rohfrei etc. benutzt. Ein Blick in den Tank sollte ergeben, dass kein Rost mehr zu sehen ist. Ist dem nicht so, muss die Zitronensäure-Aktion wiederholt werden und eventuell die Rahmenbedingungen (Temperatur, Dauer) optimiert werden.
Nun die Öffnungen wieder alle öffnen und so viel Wasser wie möglich aus dem Tank bekommen. Den Rest mit dem Fön rausfönen. Wer das beschleunigen möchte, dann auch 1-2x Spiritus in den Tank kippen, gut schwenken und den Spiritus wieder rauskippen. Der Spiritus bindet das Wasser und nimmt es so mit raus. Da Spiritus zudem schneller verdunstet, ist bei der nun erneut anstehenden Fön-Session die Wartezeit zum Fönen nicht so lange. Wenn 100%ig sichergestellt werden kann, dass das Wasser und der Spiritus raus sind, ist man fertig mit Fönen. Lieber 5 Minuten zu lange Fönen als zu kurz.
Nun habe ich den Tank wieder aus seiner Halterung ausgebaut, sodass ich ihn frei in den Händen bewegen kann. Das ist gleich nötig, wenn die Versiegelung eingekippt wird.
Bevor die Versiegelung eingekippt wird, sollte der Boden in ausreichender Fläche mit min. 5 Lagen Zeitung bedeckt werden. Die Versiegelung enthält scheinbar auch Öle, die durch die Zeitung durchsickern.
Nun die kleinen Öffnungen des Tanks wieder mit Tape zukleben. Die Öffnung für den Benzinhahn müssen wir nachher wieder öffnen um die Überschüssige Versiegelung abzugießen. Wer sehr viel Wert auf den Lack seines Tanks legt, sollte alle Stellen abdecken, die nichts von der Versiegelung abbekommen sollten. Ich habe das nicht gemacht und wenn etwas daneben gegangen ist, es einfach weggewischt bzw. mit Feuerzeugbenzin wieder entfernt.
Wenn die kleinen Öffnungen zu sind und das Tape in griffweite ist, können wir die beiden Versiegelungsmittel vermischen. Kreem Weiss 2k besteht aus einer Kautschuk-Masse (große Dose) und einem Reaktionsmittel (keine Dose). Ab dem Moment, wo man die beiden zusammenkippt, hat man 12h Zeit es zu verarbeiten.
Nachdem die beiden zusammengekippt wurden, müssen sie gut vermischt werden. Anschließend das gesamte (!!!) Zeug in den Tank kippen und mit Tape auch die Tankdeckelöffnung verschließen. Nun heißt es 5-10 Minuten schwenken. Ich habe 2 Lieder im Radio abgewartet.
Nachdem die erste Schwenkzeit um ist, muss die kleine Öffnung des Benzinhahns geöffnet werden und das überschüssige Kreem Weiss 2k wieder zurück in die Dose gelassen werden. Dabei emfiehlt es sich die Dose in die Mitte der Zeitungsunterlage zu stellen. Als kein durchgängiger Strahl mehr rauskam, habe ich den Tank wieder umgedreht, die Benzinhahnöffnung gesäubert und wieder mit Tape zugeklebt. Als sichergestellt war, dass wirklich alle Öffnungen 100%ig dicht sind und auch außen nichts schmieriges mehr war, habe ich den Tank genommen und habe mich vor den PC gesetzt und 2 Folgen SouthPark geguckt. Dabei habe ich den Tank stetig und langsam in die unterschiedlichsten Richtungen gedreht.
Als die Folgen um waren, bin ich wieder zur Zeitung gegangen und habe die Benzinhahnöffnung geöffnet und erneut ein wenig abgelassen - soviel wie halt noch kam. Dann habe ich den Tank an einer Kante im Badezimmer so hingestellt, dass die Benzinhahnöffnung die tiefste Stelle ist und auch die anderen beiden Öffnungen wieder auf gemacht. Unter der Benzinhahnöffnung habe ich ein kleines Schälchen aus 5 Seiten Zeitung gebaut, in das nun das Zeug reinläuft, was da noch rauskommt. Mit dem was da noch rausgekommen ist, habe ich die Dankdeckelöffnung mit Hilfe eines Pinsels "angemalt". Dabei muss man aufpassen, dass man den Tank nicht volltropft.
Bild

Nun heißt es laut Anleitung 8 Tage warten. Da aber an der ein oder anderen Stelle die Versiegelungsschicht etwas dicker ist - da dort leichte Kuhlen sind - werde ich 2 Wochen warten. Laut Anleitung verlängert sich dadurch die Trockenzeit bis die Versiegelung Benzinfest ist. Wenn man auch E10 Tanken will, soll man die Versiegelungsschicht 2x im Abstand von 6-10 Stunden auftragen. So ist nun mein Stand und ich denke, dass das soweit gut geklappt hat!

Was ich anders machen würde:
- Vorher gucken, ob alle Schrauben, die man reinkippt auch magnetisch sind
- Die Tankdeckelöffnung vor dem Tankinhalt entrosten, da es dabei und danach schwerer/unmöglich ist

Kosten:
Am teuersten war die Versiegelung (31€ + Versand). Die Zitronensäure schlug mit 2-3€ zu Buche. Ansonsten kommen noch Strom, Wasser und Arbeitszeit dazu. Insgesamt habe ich wohl so 8 Stunden darein investiert. 1h zum Entrosten mit den Schrauben, 3h zum Ausspühlen und Ansetzen des Tanks mit Zitronensäure und nochmal 4h zum Entleeren der Zitronensäure und zum Versiegeln. Nicht eingerechnet: Ausbau des Tanks und Fehlersuche beim Ursprünglichen Problem ;)
Zum Vergleich:
Lässt man das ganze machen, kostet es ab 150€. Ein Neuer Tank kostet mit Glück 250€ - meistens ehr Richtung dem doppelten - je in der falschen Farbe. Gebrauchte Tanks haben meist entweder selbst Rost oder sind beschädigt. Ist weder das eine noch das andere der Fall, kosten diese ca. 200€ - wiederum in der falschen Farbe.

Fazit:
Die Methode selber machen ist eindeutig die günstigste. Dafür kostet es ein wenig Mühe, Geduld und Ausdauer beim Schwenken :)

Ich hoffe das hier hilft dem nächsten, der das auch machen möchte.
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

Hi,

nach 2 wöchiger Trocknungs-(und Urlaubs-)Zeit, wollte ich mich heute daran machen alles wieder zusammen zubauen.
Soweit ist das auch alles gut, wenn ich nur wüsste wo dieser verflixte Benzinschlauch angschlossen wird :S
Im Werkstatthandbuch habe ich das leider nicht gefunden und auch so durch gucken nicht :S

Kann mir einer sagen wo der Benzinschlauch vermutlich am Vergaser angeschlossen werden muss, der vom Tank aus kommt?

Danke :)
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Zauberer »

das sollte man auch den Bildern sehen:

Vergaserkunde
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

Hi, ist das der dicke Schlauch, der hier zu sehen ist?
http://imageshack.us/photo/my-images/87/dhintenkx5.jpg/
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Xavista »

das müsste die Benzinleitung sein, wenn sich der Schlauch am Vergaser hoch und runter bewegen lässt. Wieso ist der denn bei Dir so dick? (sieht ja so aus als wenn da nen dicker Schlauch um die normale Benzinleitung drum herum ist)
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Re: Springt an, geht beim Gas geben aus

Beitrag von Hunv »

Hi,
das ist ein Foto aus Zauberers Beitrag.
Aber soweiss ich, dass ich mal zwischen den Mittleren Kammern suchen muss.
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