Glasfasergewebe in Verbindung mit Epoxidharz. UP-Harze (=ungesättigte Polyesterharze) sind nicht so temperaturbeständig wie Epoxidharze und haben weniger Stabilität. Epoxidharz hat ausserdem noch den Vorteil der längeren Topfzeit (ca. 90 Min bei 20° C), d.h. du kannst deine Mischung (Harz+Härter) 90 Min. lang verarbeiten, bevor sie geliert. Bei UP-Harzen geht das sehr viel schneller, oft nur ca. 15-30 Min. (abhängig von der Aussentemperatur -> je wärmer, desto schneller geliert die Mischung). Zudem hat das Epoxidharz eine geringere Schwindung (UP-Harze schwinden um 6-9% bei der Aushärtung, was Risse verursachen kann). Wichtig ist auch, dass Epoxidharze an so ziemlich allen Oberflächen super haften im Gegensatz zu anderen Harzen. Da das Epoxidharz dünnflüssiger ist als ein UP-Harz, würde ich es eindicken (es gibt dazu spezielle Pulver, z.B. Carbosil), damit es nicht gleich davonrinnt. Das Mischungsverhältnis von Epoxidharzen sollte sehr genau eingehalten werden (in der Regel 30% Härter vom Gewicht des Harzes). Glasfasermatten nimmst du am besten in Köper- oder Atlasbindung, da man diese besser um Ecken und Kanten drapieren kann, als welche in Leinwandbindung.
Zur Verarbeitung: Wenn du größere ausgebrochene Stücke hast, würde ich sie zuerst mit 2-Komponenten-Kleber auf Epoxidharzbasis fixieren (z.B. UHU endfest - der ist aber nicht billig!), die Kanten so gut wie möglich zusammenfügen und mit Klebeband fixieren, bis der Kleber ausgehärtet ist. Wenn die die Teile in den Backofen steckst, härtet dieser Kleber viel schneller aus, d.h. bei 80° C brauchst nur mehr 30 min. anstatt 12 Stunden Aushärtezeit (bei Raumtemperatur) und ausserdem hält ein getempertes Harz noch mehr aus.
Danach brauchst du nur die Rückseite anschleifen (Lack weg bis zur Kunststoffschicht), dann
dünn mit Harz einpinseln (aufpassen, dass keine Luftblasen drin sind!), dann eine Lage Glasfasergewebe drauf, diese wiederum mit Harz ohne Lufteinschlüsse einpinseln (gute Durchtränkung erkennt man daran, dass die Glasfasermatten dann durchsichtig werden), eine weitere Lage Glasfasergewebe drauf usw. Die Gewebematten würde ich mir noch vor dem Anmischen des Harzes passend zuschneiden, da musst du dir wirklich Zeit nehmen.
Normalerweise reichen 3 Lagen Gewebe aus. Insgesamt muss mann immer darauf achten, nur so wenig Harz wie nötig zu verwenden und v.a. keine Luftblasen im Harz zu verursachen (beeinträchtigen die Stabilität), weil das Gewebe die Stabilität ausmacht.
Von Vorteil ist hier wieder ein Temperofen, da die Härtung viel schneller geht (bewegt sich wieder im Rahmen von 30-60 min. bei 70-80° C) und du hast eine höhere Stabilität.
Vorsicht, wenn du das Harz auf lackierte Teile bringst. Nach der Aushärtung kannst du es nur noch wegschleifen. Überstehendes Harz und Gewebe kannst du nach der Aushärtung problemlos wegfeilen bzw. schleifen.
Danach kannst du die Vorderseite spachteln, abschleifen und lackieren, da meistens noch kleine Kanten bleiben.
Die ZZR-Aussenverkleidung besteht übrigends aus ABS (Thermoplast), die Innenverkleidung aus ABS mit 15% Glasfaseranteil. Wenn man die Teile mit 70-80° C tempert, macht ihnen das absolut nichts aus.
Hamburger Jung hat geschrieben:Spätbremser hat geschrieben:...Hauptsache Du nimmst (oder läßt nehmen) dafür kein Polyester ... greift das enthaltene Styrol im Polyester Deine Verkleidungsteile an...
Kurze Frage zum Text oben.
Im Baumarkt gibt es Polyesterharz und Epoxy, Glasfaser etc
Bei mir gibt es aber auch ein extra Fertig-Set für Autos, Boote,
Motorradverkleidungen etc (Harz, Härter und Glasfaser) in der Dose.
Das Set ist mit Polyesterharz!
Da stellt sich nun die Frage, wer sagt mir was wirklich (am besten) funktioniert?
TIA